Der Landtag

Das Liechtensteiner Parlament wird Landtag genannt und besteht aus 25 Milizparlamentarier, welche alle 4 Jahre im Proporzwahlverfahren vom Volk gewählt werden.

Im dualistisch konzipierten Staatswesen des Fürstentums Liechtenstein nimmt der demokratisch gewählte Landtag die wichtige Funktion des gesetzmässigen Organs des Volkes ein und ist berufen, dessen Rechte und Interessen wahrzunehmen.

Die Aufgaben des Landtags liegen vorwiegend in der Mitwirkung bei der Gesetzgebung. Die im Parlament beschlossenen Gesetze bedürfen der Sanktion des Fürsten, der Gegenzeichnung durch den Regierungschef sowie der Veröffentlichung in einem Landesgesetzblatt. Zudem ist der Landtag für die Behandlung von Staatsverträgen zuständig und hat die Kontrollfunktion der gesamten Staatsverwaltung.

Das Parlament übt seine Rechte in den Sitzungen des Gesamtlandtags aus. Auch die Detailberatung von Gesetzen erfolgt in der Regel im Plenum. Er wird deshalb als "Arbeitsparlament" charakterisiert. Im Vergleich zu anderen Parlamenten werden wenig Aufgaben an Kommissionen delegiert. Soweit Kommissionen gebildet werden, kommt diesen weitgehend nur die Aufgabe zu, bestimmte Geschäfte für den Gesamtlandtag vorzubereiten und entsprechende Anträge zu formulieren.

Besondere Architektur im Zentrum von Vaduz

Seit 2008 besitzt der Landtag ein eigenes Gebäude mit Plenarsaal, Parlamentsdienst, Fraktionsräumen, Landtagsarchiv und -bibliothek, konzipiert vom deutschen Architekten Hansjörg Göritz. Das Landtagsgebäude bildet zusammen mit dem Regierungsgebäude und dem angrenzenden Archivgebäude das Regierungsviertel. Verbindendes Element ist dabei der Peter-Kaiser-Platz, dessen Namen von einem bedeutenden liechtensteinischen Politiker des 19. Jahrhunderts herrührt, welchem insbesondere sehr grosse Verdienste als Förderer des liechtensteinischen Souveränitätsdenkens zukommen.