Eselfest in Malbun
Beim legendären Eselfest in Malbun gibt es nur Gewinner. Doch eine Frage bleibt: Wer ist nun sturer – Mensch oder Tier? Ein Augenschein beim lustigsten Volksfest Malbuns.
Sturer Esel! Zu dieser Aussage lässt sich wohl manch ein Zuschauer hinreissen, wenn jeweils im August das legendäre Eselfest gefeiert wird. Sturer Esel? Die Frage sei erlaubt: Wer ist nun stur – der Mensch, der da zieht und schiebt und lockt, um den Esel mit allen (legalen) Mitteln schnellstmöglich zum Bezwingen des Parcours zu bewegen? Oder der Esel, der nicht wirklich einsieht, wieso es dermassen eilt, wo doch am Ende des Tages so oder so fuderweise Streicheleinheiten und ein Sack Karotten auf ihn warten? Aber eines nach dem anderen …
Der Esel lässt sich gerne Zeit
Das Eselfest lockt jeweils hunderte Zuschauer aus dem In- und Ausland nach Malbun, die sich das Spektakel unterhalb der Friedenskapelle ansehen. Enttäuscht wird dabei keiner: Die Startliste ist lang, auch Lamas und Alpakas sind am Start. Und entgegen einem gängigen Wettkampf, bei dem es vor allem um schneller, höher und besser geht, ist beim Eselfest die Freude der Zuschauer dann am grössten, wenn beim Parcours nicht alles wie am Schnürchen läuft – was zuweilen der Fall ist.
Doch was der Laie beim Esel gerne als stur und störrisch bezeichnet, wird dem sanftmütigen und intelligenten Tier nur teilweise gerecht. In Wahrheit lässt sich der Esel einfach gerne Zeit. Seine Zeit. Unter uns: Wer sagt denn, dass alles immer schnell und nach Plan verlaufen muss? Wieso nicht einfach mal einen Moment inne halten, um das wunderbare Bergpanorama zu geniessen? Einen Happen grünes Gras zu kosten? Oder einfach so, der puren Freude zuliebe? Eben. Freude haben am Schluss beim Eselfest übrigens fast alle: Die Zuschauer, die sich köstlich amüsieren, der Sieger und auch das Schlusslicht der Rangliste. Beim Eselfest Malbun gibt’s am Schluss nur Gewinner und für alle denselben Preis – einen grossen, prall gefüllten Sack Karotten und massenhaft Streicheleinheiten.
Wers verpasst ist selber schuld
Übrigens: Nebst dem Hindernisparcours gibt es beim Eselfest auch einen «Esel Grand Prix». Gewinner ist, wer vor den Augen und Zurufen der vielen Zuschauer am Wegrand die Strecke vom Alpenhotel Vögeli bis zur Talstation Sareis und zurück am schnellsten zurücklegt. Auch bei diesem äusserst unterhaltsamen Rennen zeigt sich, dass sich Esel lieber überzeugen, als dressieren, geschweige denn aus der Ruhe bringen lassen. Und weil dabei sein beim Eselfest wichtiger ist als gewinnen, dreht manch eine Reiterin oder ein Reiter eine Ehrenrunde – nicht immer freiwillig zwar, aber trotzdem. Egal: Denn am Ende des Tages sind sowieso alle gleich und haben ihren Grund zur Freude: Die Esel, die sich auf den grünen Weiden ihrer Lieblingsbeschäftigung zuwenden – dem Fressen; und die Menschen, die den Tag in geselliger Runde im oder rund um das Festzelt, im Herzen Malbuns, ausklingen lassen.
Übrigens: Um Nachwuchs braucht sich der Verein keine Sorgen zu machen – weder bei den Tieren, noch bei den Mitgliedern. Der Verein zählt rund 60 Mitglieder und ständig rücken Junge nach.
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