Malbun: Wo "Büxi" Skifahren lernte
Als Bub brachte ich meine Eltern hin und wieder an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Mein Energiespeicher war immer randvoll und drohte jederzeit überzulaufen. Ein Ventil musste her, um diese ganze Energie loszuwerden. Playstation war noch nicht erfunden und unser Fernsehapparat war mit seinen fünf Sendern auch keine Alternative.
In meiner Heimatgemeinde Balzers trat ich daher zunächst jedem Sportverein bei, verliess aber einen nach dem anderen wieder, weil mich die jeweilige Sportart bald doch zu wenig faszinierte. Bis ich eines Tages den Skiclub für mich entdeckte. Und mit ihm das dazugehörige Trainingsgebiet: Malbun. So oft wie möglich fuhr ich fortan mit dem Postauto in dieses kleine Skigebiet, das mir die Welt eröffnete. Malbun bedeutete für mich vom ersten Moment Freiheit, Kameradschaft, Bewegung und Spass. Es gab so viel zu entdecken: Perfekte Pisten, kleine versteckte Schluchten, Steilhänge, Wellen, Schanzen. Malbun war mein eigenes kleines Paradies, mein unbegrenzter Spielplatz.
Von der Piste aufs Podest
In Malbun legte ich in den folgenden Jahren den Grundstein meiner Karriere. Die Pisten am Sareishang sowie bei der Hochegg wurden zu meinen Trainingsgebieten. Ich fuhr unzählige Tore und verbrachte endlose Stunden mit Technikübungen und wurde immer erfolgreicher. Von hier aus bin ich dann auf die Siegerpodeste der gesamten Welt gefahren. Seit meinem Rücktritt vom aktiven Skirennsport habe ich Malbun auf neue Weise wiederentdeckt. Heute trifft man mich nicht mehr allzu oft auf den perfekt präparierten Kunstschneepisten an. Dafür erkunde ich mit den Tourenski die Hügel und Berge rund um diesen wunderschönen Talkessel und geniesse im Sommer die Bergwelt bei ausgiebigen Wanderungen oder mit den Laufschuhen. Egal, auf welcher Bergspitze ich stehe, egal, zu welcher Jahreszeit, mein Blick schweift immer zurück in diese wohlbehaltene Skistation Malbun, die in vergangenen Jahren kontinuierlich erneuert wurde.
Einkehrschwung und Genuss
Es gibt für mich nichts Schöneres, als den Einkehrschwung nach einer Skitour oder Wanderung. Mich mit Freunden in der heimeligen Bergstation Sareis zu treffen oder das Abendessen in einem der vielen ausgezeichneten Restaurants zu geniessen, das ist für mich der wahre Luxus. Auch meine Frau Doris hat sich längst in Malbun verliebt und so lag es für uns auf der Hand, dass wir für unsere Hochzeit vor etwas mehr als zwölf Jahren die kleine Kappelle in Malbun aussuchten. Durch meinen Beruf als Skirennfahrer durfte ich viele grosse und kleine Skistationen auf der ganzen Welt kennenlernen. Einige davon zählen gar zu den schönsten der Welt. Doch mein Malbun ist und bleibt mein kleines Paradies, mein ganz spezielles Stück Heimat.
Zur Person
Marco Büchel war von 1991 bis 2010 aktiver Rennläufer im Ski-Weltcup. Den grössten Erfolg seiner Karriere landete er bei der alpinen Skiweltmeisterschaft 1999 in Vail/Beaver Creek, als er im Riesenslalom hinter dem Norweger Lasse Kjus Vizeweltmeister wurde. Er gewann vier Weltcuprennen. In der Saison 2002/03 erreichte Büchel den zweiten Platz im Super-G-Weltcup. 2006/07 wurde er Zweiter im Abfahrts-Weltcup und erreichte als Siebter sein bestes Ergebnis im Gesamtweltcup. Seit der Saison 2010/11 ist er beim ZDF als Rennanalyst und Co-Kommentator tätig. Zudem ist er seit 2012 Goodwill-Botschafter Liechtensteins. Als Botschafter unterstützt er die Marketingaktivitäten Liechtensteins im Ausland aktiv.
Weitere Informationen:
Wintersportgebiet Malbun/Steg
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Kontakt
Bergbahnen Malbun AG
Postfach 4034
9497 Triesenberg
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F 00423 265 40 01
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